Greening of & by IT – ein „Must-have“ für Umwelt

Nachhaltigkeit – durch IT und von IT – ist zu einem absoluten „Must-have“ geworden. Unternehmen erkennen die Wichtigkeit von nachhaltiger IT und gehen das Thema umfassend an.

Nachhaltigkeit – durch IT und von IT – ist zu einem absoluten „Must-have“ geworden. Unternehmen erkennen die Wichtigkeit von nachhaltigen IT- und Wertschöpfungsprozessen und sind bereit, das Thema umfassend anzugehen. Die Ziele, Herausforderungen und Handlungsansätze in puncto Nachhaltigkeit sind jedoch ganz unterschiedlich, wie eine aktuelle Studie von IDC zum Thema IT & Sustainability in 210 deutschen Unternehmen herausgefunden hat.

Nachhaltige IT- und Wertschöpfungsprozesse bieten großes Potenzial

Nachhaltige IT- und Wertschöpfungsprozesse sind entscheidend für den Geschäftserfolg und die Business-Resilienz eines jeden Unternehmens. Das macht die Umsetzung von Maßnahmen und den Einsatz von IT-Technologien unumgänglich und weckt den Willen zu handeln, die Gründe dafür sind offensichtlich:

  • 30 Prozent der Befragten wollen ihre Kosten reduzieren bzw. deckeln.
  • 20 Prozent versprechen sich eine Verbesserung der Betriebs- und/oder Produktionseffizienz.
  • Jeweils 19 Prozent wollen mittels ihrer nachhaltigen Maßnahmen und IT-Lösungen gesetzliche Vorgaben einhalten bzw. compliant sein sowie ihre Innovationskraft verbessern.

Um diese Potenziale zu realisieren, das Business zu stärken und widerstandsfähig zu sein, wird kräftig in nachhaltige IT- und Wertschöpfungsprozesse investiert: Über zwei Drittel haben im Jahr 2023 das gleiche oder sogar ein höheres IT-Budget für nachhaltige IT-Projekte zur Verfügung als noch im Jahr 2022. Denn neben strategischen, operativen und organisatorischen Änderungen sind vor allem auch moderne IT-Technologien für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele und die Realisierung der Chancen eines nachhaltigen Business elementar.

Nachhaltigkeit muss im Unternehmen verankert sein

Obwohl die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer die Notwendigkeit von Initiativen, Maßnahmen und IT-Technologien für nachhaltige IT- und Wertschöpfungsprozesse erkannt haben, sind es lediglich 30 Prozent, die eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie haben, bei der Initiativen und Maßnahmen langfristig aufgesetzt, Ziele streng definiert und sämtliche Unternehmens- und Wertschöpfungsprozesse sowie die IT eingebunden sind. Weitere 31 Prozent haben zumindest ein konkretes Nachhaltigkeitsprogramm oder mehrere individuelle, aber nicht zwingend zusammenhängende Initiativen (25 Prozent). Beide Ansätze verfolgen eher punktuelle Maßnahmen und sind kurz- bis mittelfristig gedacht, sollten aus IDC Sicht jedoch unbedingt zügig in langfristige, strategische Initiativen umgewandelt werden.

Nachhaltigkeitsziele markieren den Startpunkt

Nachhaltigkeit ist nicht trivial, da neben umweltorientierten auch sozial- und governanceorientierte Aspekte eine Rolle spielen. Nicht zu handeln wäre jedoch fatal: Es gilt, einfach anzufangen, denn jeder noch so kleine Beitrag zählt. Die bereits aktiv verfolgten Ziele in puncto Nachhaltigkeit, wie die Reduzierung von Abfall (60 %), die Reduzierung von Energie (57 %) und die Verbesserung der Employee Experience (49 %), lassen sich kurzfristig bzw. relativ schnell umsetzen. Innerhalb der nächsten 1–2 Jahre werden die derzeitigen Ziele dann sukzessive ausgeweitet und sind etwas ambitionierter. Jeweils 45 Prozent wollen dann die CO2-Neutralität erreicht haben oder nur noch mit Lieferanten und Partnern zusammenarbeiten, die die eigenen Ziele teilen. Weitere 43 Prozent setzen sich mit dem Bezug von Energie aus erneuerbaren Quellen ein ambitioniertes, aber nicht völlig unerreichbares Ziel.

Wo Ziele sind, sind immer auch Herausforderungen. Der Mangel an Fachkräften bzw. an Fachwissen ist die größte Hürde für die Unternehmen. IDC sieht das kritisch, denn zum einen fehlen die Fachkräfte, um nachhaltigkeitsfördernde Projekte umzusetzen, und zum anderen wird das Nachhaltigkeitsprofil eines Unternehmens den Studienergebnissen zufolge zunehmend zu einem wichtigen Entscheidungskriterium für neue Talente (59 Prozent). Eine weitere große Herausforderung stellen veraltete IT-Infrastrukturen dar. D. h., Legacy-IT ist häufig nicht nur aufwendig zu betreiben, sondern kann dazu beitragen, dass nachhaltige Initiativen gar nicht erst umgesetzt werden können. Mit einer modernisierten, digitalisierten und von Beginn an nachhaltig gestalteten IT-Infrastruktur kann und sollte man hier unbedingt gegensteuern, um die geplanten Ziele zu erreichen.

Durch Kennzahlen die richtigen Schlüsse ziehen

Nur was erfasst bzw.  gemessen wird, kann auch analysiert und verbessert werden. Das bestätigen auch die Ergebnisse: Im Hinblick auf die interne IT-Infrastruktur wird derzeit vorrangig der Energieverbrauch getrackt (37 Prozent). Künftig steht die Erfassung der Energieeffizienz (46 Prozent) im Fokus. Prinzipiell sollte unbedingt beides erfasst werden, um Rückschlüsse auf geeignete Einsparmaßnahmen zu ziehen. Weiter ist eine regelmäßige und granulare Erfassung wesentlich. Denn Kennzahlen, die nicht miteinander ins Verhältnis gesetzt werden und keinen Trend aufzeigen können sowie Verbräuche nicht dem Entstehungsort zuordnen können, sind wenig zielführend.

Moderne IT-Lösungen – entscheidend für ein nachhaltiges Unternehmen und eine nachhaltige IT

Für nachhaltige IT- und Wertschöpfungsprozesse steht eine Vielzahl an Technologien und IT-Lösungen zur Verfügung. 52 Prozent setzen auf eine Private- oder Hybride-Cloud-Umgebung, um ihre Unternehmensprozesse nachhaltiger zu machen. Weitere 45 Prozent auf die Public Cloud und 43 Prozent auf Technologien für Remote Work. Besonders Public Clouds bzw. Hybrid Clouds können durch Virtualisierung, Skalierungseffekte sowie eine bessere Auslastung nachhaltiger sein als reine On-Premises-Bereitstellungsmodelle. Konkrete Vorteile der Cloud in puncto Nachhaltigkeit liegen in der Senkung der Energiekosten (39 Prozent), der Verringerung des CO2-Abdrucks (25 Prozent) sowie einer verbesserten Business-Resilienz (22 Prozent). Technologien wie KI, ML, Predictive Analytics und IoT werden von den Unternehmen derzeit weniger genutzt, sind in den nächsten 12 bis 24 Monaten jedoch umfassend geplant.

Ausblick: Nachhaltigkeit ist komplex, aber erfolgskritisch

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit von und durch IT ist enorm und nahezu jedem Unternehmen bewusst. Schon jetzt sind bereits Initiativen und Maßnahmen umgesetzt sowie IT-Technologien und Tools im Einsatz oder zumindest geplant, um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dennoch gibt es noch großes Potenzial, besonders in puncto Strategie, Zielsetzung sowie Nutzung von Nachhaltigkeitskennzahlen. IDC ist der festen Überzeugung, dass IT bei der Umsetzung aller Nachhaltigkeitsziele entscheidend ist. Durch sie wird Nachhaltigkeit messbar und es lassen sich nötige Maßnahmen und Lösungen bestimmen und umsetzen. Ebenso muss dafür gesorgt sein, dass die IT selbst, da sie ressourcen- und energieintensiv ist, nachhaltig produziert, beschafft, eingesetzt und entsorgt wird. Dann lässt sich nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch der Geschäftserfolg und die Resilienz langfristig sichern.

Dieser Blogpost beinhaltet Ergebnisse des aktuellen IDC Executive Briefs „IT & Sustainability in Deutschland“, Juni 2023. IDC hat dazu im April 2023 in Deutschland branchenübergreifend 210 Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitenden befragt, um Einblicke in die Pläne, Ziele, aber auch Herausforderungen deutscher Unternehmen in Bezug auf nachhaltige IT- und Wertschöpfungsprozesse zu erhalten.

Den vollständigen IDC Executive Brief mit den ausführlichen Studienergebnissen und Ratschlägen für Unternehmen, die sich intensiver mit dem Thema IT & Nachhaltigkeit befassen wollen, können Sie unter folgendem Link downloaden:

Studienreport lesen

About the Author: Sabrina Schmitt