Die Route ist berechnet. Ziel 2030.
Maria Nestroi: Hallo und herzlich willkommen zurück im Auto auf der Road to 2030, dem Podcast zu Technologie und Gesellschaft von Dell Technologies. Heute ist unser Gast Thomas Jordans, Geschäftsführer der AixConcept GmbH, mit im Auto an Bord. Ich bin Maria, meine Koffer sind gepackt, Proviant ist an Bord. Seid ihr bereit? Dann Anschnallen nicht vergessen! #00:00:35.5#
Heute sitzt wieder mein Kollege Stefan Schmugge am Lenkrad. Hallo Stefan, wie geht’s dir heute? #00:00:44.6#
Stefan Schmugge: Hallo Maria! Mir geht’s großartig, danke der Nachfrage. Ich freue mich die ganze Zeit schon wieder auf die Aufnahme unseres Podcasts Road to 2030, denn wir sprechen heute nicht nur über das Thema Schule, sondern genauer gesagt über die Schule der Zukunft. Dazu haben wir uns einen tollen Gast eingeladen, nämlich Thomas Jordans, der sich schon seit vielen, vielen Jahren mit seinem Unternehmen um die Digitalisierung von Schulen kümmert. Thomas, geht’s dir gut und sitzt du bequem? #00:01:13.5#
Thomas Jordans: Danke der Nachfrage. Wunderbar! Ich sitze bequem und ich freue mich auch, heute mit euch über dieses doch wirklich sehr spannende Thema sprechen zu können. #00:01:25.5#
Stefan Schmugge: Thomas, vielleicht kannst du dich zum Start nach dem Anschnallen kurz unseren Hörerinnen und Hörern vorstellen. Was genau machst du, wer bist du und was tust du, wenn du nicht für AixConcept arbeitest? #00:01:37.0#
Thomas Jordans: Ich bin einer der Gesellschafter, Geschäftsführer der AixConcept GmbH. Dort zuständig für den Bereich Vertrieb. Wir beschäftigen uns oder ich beschäftige mich auch selber jetzt seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema Digitalisierung von Schulen. Im Rahmen der AixConcept machen wir das jetzt seit mehr als 17 Jahren. Und ich bin auch in meinem Privatleben relativ eng dran an dem Thema, das schon von Kindesbeinen an, jetzt vielleicht noch nicht an dem Thema Digitalisierung, aber ich habe so im Verwandtenkreis bis hin zu meinen Eltern ausschließlich Lehrer. Meine Frau ist Lehrerin, ich habe drei Kinder, die gehen alle zur Schule, in unterschiedlichste Schulformen, von der Grundschule bis zum Gymnasium. Sodass ich also auch im privaten Umfeld eine ganze Menge mitbekomme, was da passiert. Für mich ist dieses Thema eine Herzensangelegenheit, wir machen das alle mit sehr viel Enthusiasmus, weil ich der Meinung bin, dass dieses Thema Digitalisierung in Schulen nicht ein ausschließliches ist. Die Kinder sollen weiter Lesen, Schreiben, Rechnen lernen, aber ich glaube, es ist extrem wichtig, dass Deutschland hier aufholt und mit anderen Ländern gleichziehen kann. Da ist mit Sicherheit noch eine Menge zu tun und auch ein spannendes Thema, was wir heute mit Sicherheit noch ein bisschen tiefer beleuchten werden. #00:02:58.9#
Stefan Schmugge: Das werden wir unbedingt machen. Vielen Dank! Jetzt weiß ich auch, warum wir uns so gut verstehen. Meine Eltern sind nämlich auch beide Lehrer, sind allerdings schon außer Dienst. Aber ich weiß genau, wovon du sprichst. Bevor es aber ins Eingemachte geht, würde ich noch mal ganz kurz ein paar Worte über AixConcept verlieren wollen. Ihr seid ja ein führender IT-Dienstleister für die Schulen in Deutschland. Ich stelle mir das so vor, ihr beratet Schulen und Bildungseinrichtungen in Bezug auf Digitalisierung, IT-Ausstattung, Services und ähnliches. Erzähl doch mal, was macht ihr da jetzt wirklich ganz genau? #00:03:32.9#
Thomas Jordans: Bevor ich dazu was erzähle, vielleicht ganz kurz eine Korrektur. Nimm es mir nicht übel, aber es heißt nicht AixConcept („Aigs“ ausgesprochen), sondern AixConcept („Ex“ ausgesprochen). Und das erklärt sich eigentlich aus unserem Standort. Wir kommen aus Aachen und der französische Name für Aachen ist Aix-la-Chapelle, so ähnlich wie Aix-en-Provence. Und daher kommt dieses Aix am Anfang unseres Firmennamens. Ich weiß, das ist für viele etwas schwierig, aber jetzt habe ich es einmal erklärt, vielleicht bleibt‘s dann dauerhaft hängen. Die AixConcept beschäftigt sich jetzt schon seit vielen, vielen Jahren mit dem Thema Digitalisierung in Schulen, insbesondere mit dem Kern, und das ist Software, die wir herstellen, um Infrastrukturen in Schulen managen zu können. Wir decken das Thema Kommunikation und Zusammenarbeit ab, bis hin zu Lernplattform. Und bieten darum herum von der Beratung, der Planung und Konzeption über Installationsdienstleistungen bis hin zu Support, ob jetzt remote oder vor Ort, eigentlich alles an, was eine Schule braucht. Dazu kommen Infrastruktur-Dienstleistungen, das heißt, man kann bei uns auch ein professionelles WLAN, Server, Clients bekommen, sodass, wenn der Kunde sich dafür entscheidet, alles aus einer Hand kommen kann. Das ist ein Erfolgskonzept, was wir jetzt in Deutschland, Schweiz, Österreich an mehr als 2600 Schulen schon so betreiben und umgesetzt haben, auch gemeinsam mit Partnern teilweise, die wir deutschlandweit haben. Sodass es wirklich etwas ist, was wir seit vielen Jahren machen, was wir auch seit vielen Jahren beobachten als Markt. Wir machen das ausschließlich, das heißt, wir haben keine Kunden in anderen vertikalen Märkten, sondern es ist wirklich rein der Bildungsmarkt und hier der Fokus auf K12, also Schulen von der Grundschule bis hin zum Berufskolleg. Nicht im universitären Bereich oder nur ganz ausnahmsweise. #00:05:32.3#
Stefan Schmugge: Ich verspreche hoch und heilig, nicht mehr „Aiks“, sondern „Ex“ zu sagen. Versprochen, jetzt habe ich es auch verstanden. Als alter ITler habe ich da irgendwas mit AIX wahrscheinlich rein projiziert. Aber perfekt, habe es gecheckt, wird aufgenommen. Ich finde, es ist sehr besonders, was ihr macht, denn ihr seid ja einer der ganz wenigen Unternehmen und auch Dienstleister, die sich hundertprozentig diesem Schul-IT-Thema verschrieben haben. Vielleicht können wir da ein bisschen drauf einsteigen. Was genau war denn da euer Antrieb oder euer Grund, warum ihr euch so aufgestellt habt? Und wie sieht eure Vision aus in Bezug auf dieses ganze Schulthema? #00:06:14.9#
Thomas Jordans: Ja, das liegt schon eine ganze Weile zurück, der Antrieb oder der Grund, warum wir uns diesem Themenfeld so intensiv gewidmet haben. Im Grunde stammt das noch so ein bisschen aus Studentenzeiten um die 2000er rum. Also ganz zu Beginn haben wir als Studenten, wir sind drei Geschäftsführer, Schulungen für Lehrer gemacht in Bezug auf, wie lege ich mir eine E-Mail-Adresse an. Vielleicht kennt der ein oder andere auch noch das Thema DFÜ, um ins Internet zu kommen. Und haben dabei eigentlich festgestellt, wie Schulen zu diesem Zeitpunkt damals mit IT überhaupt ausgestattet waren, welche Probleme Schulen hatten. Und da war schon so der erste Punkt, wo wir gesagt haben, das muss man doch eigentlich mal ändern. Es war auch ganz stark, das ist heute noch so, aber damals war es noch sehr viel extremer, rein aus der Schule selbst getrieben, das heißt, der Lehrer, der aus Versehen mal seinen Atari mitgebracht hat in die Schule, der war dann auch zuständig für die IT. Da haben wir gesagt, das kann es eigentlich nicht sein. Schule muss sich auf Kerngeschäft konzentrieren können und aus unserer Sicht ist das Kerngeschäft von Schulen wirklich auch Unterricht machen, und nicht IT-Administration. Und da kam eigentlich der Ansporn her, das besser zu machen, und zu schauen, dass das eigentliche Ziel, nämlich dass die Schüler einen vernünftigen Umgang mit IT schon sehr früh lernen können, dann auch umgesetzt werden kann, ohne dass das die Schule selber stark belastet und auch überfordert. Weil das Know-how, was man braucht, um IT vernünftig zu betreiben in der Schule, ist nicht viel anders als in einem Unternehmen. Auch hier haben wir Netzwerke und Lösungsszenarien, die vergleichbar sind mit mittelständischen Unternehmen. In der Schule, ob jetzt damals oder heute, findet man von 50 bis 600 Rechnern so ziemlich alles mit der gesamten Infrastruktur, die darum notwendig ist. Und wenn man sich das in einem Unternehmen anschaut, dann braucht man da zwei hauptamtliche Administratoren für, was die Schulen damals einfach nicht hatten. Da wollten wir unterstützen, damit, wie gesagt, Kinder lernen, mit Medien umzugehen und es später auch erfolgreich im Beruf einsetzen zu können. #00:08:44.5#
Stefan Schmugge: Jetzt hast du ein bisschen ausgeführt in Bezug auf deinen privaten Hintergrund, drei Kinder, alle an unterschiedlichen Schulen, deine Frau ist selber Lehrerin, Nachbarn, Nachbarskatze, Nachbarshund, alle Lehrer. Wenn ich noch eine persönliche Frage stellen darf: Was genau findest du an dieser Zusammenarbeit mit Schulen und Bildungseinrichtungen am spannendsten? #00:09:08.8#
Thomas Jordans: Ich finde es spannend, hier auf eine Welt zu treffen, die in Teilen mit diesem Thema Digitalisierung bisher wenig bis gar nichts zu tun gehabt hat. Und hier wirklich auch ein Arbeitsfeld zu haben, wo man mit der Unterstützung, die wir liefern, auch mithelfen kann zu definieren, wie denn IT im Bildungsbereich funktionieren kann, und auch zu entwickeln. Ich glaube, das ist eine ganz wichtige gesellschaftliche Aufgabe, und daran mitarbeiten zu können und zu dürfen, das ist eigentlich der Ansporn. Da gehört eine ganze Menge Enthusiasmus dazu, weil es war auch in der Vergangenheit nicht wirklich einfach, dieses Thema zu bespielen. Den richtigen Schub, den wir jetzt gerade auch in der aktuellen Situation sehen, den gab es vor zehn Jahren überhaupt nicht. Es ist langsam zwar immer ein bisschen mehr geworden, aber wir wären ja heute nicht in dieser auch teilweise desaströsen Situation, in der sich die Schulen befinden, wenn im Vorfeld schon sehr viel mehr gemacht worden wäre, um Schulen wirklich auf einen vernünftigen, digitalen Weg zu bringen. Da fehlten dann einfach auch definitiv die Mittel bisher, die jetzt zumindest zu einem gewissen Teil kommen. #00:10:30.9#
Stefan Schmugge: Wir starten mal mit dem Thema: Wie ist eigentlich der Stand der Digitalisierung an deutschen Schulen? Jeder kennt natürlich die internationalen Vergleiche, die da immer wieder aus der Tasche gezogen werden, Pisa Studie sollte eigentlich jedem ein Begriff sein. Was interessant ist, es gibt eine Sonderauswertung der aktuellen Pisa Ergebnisse von 2018. Die gehen nämlich ein bisschen besser auf das Thema digitale Ausstattung an Schulen ein. Und da wurde festgestellt, dass nur ein Drittel der Schülerinnen und Schüler Zugang zu Lernplattformen haben. Das sind wir, glaube ich, im Vergleich, im internationalen Vergleich, relativ schlecht. Und das zweite ist auch, dass viele, sowohl Lehrer als auch Schüler, nicht unbedingt Zugriff auf Computer und digitale Weiterbildung haben, wie wir uns das vielleicht vorstellen würden. Was sagst du Thomas und auch dein Unternehmen, was muss passieren, damit wir bei der Digitalisierung von Schulen und Bildungseinrichtungen vielleicht doch ein kleines bisschen schneller vorankommen? #00:11:33.5#
Thomas Jordans: Tja, vielleicht erst mal zur Gesamtsituation. Du hast das ja anhand der Studien gerade schon mal so ein bisschen dargestellt. Es ist aber nicht möglich, das für Deutschland zu pauschalisieren. Der Hintergrund ist, wir haben in Deutschland einen sehr starken Föderalismus, und gerade das Bildungsthema ist immer Ländersache. Hinzu kommt, dass wir eine Aufteilung haben im Bereich der Ausstattung oder überhaupt des Themas Digitalisierung, weil die Länder sind quasi für die Lehrkräfte zuständig und deren Aus- und Fortbildung. Die Städte und Kommunen sowie Landkreise sind verantwortlich für die Infrastruktur. Das ist ein Bild, was sich von Flensburg bis Oberammergau extremst differenziert darstellt und letztendlich immer abhängig ist vom Engagement des jeweiligen Schulträgers. Im staatlichen Umfeld, wie gesagt, sind die Schulträger die Städte und Gemeinden und Landkreise, es gibt auch noch weitere wie kirchliche Schulträger oder Schulträger aus dem sozialen Umfeld. Und letztendlich, ob ein Schüler mit sehr guter oder sehr schlechter Ausstattung arbeitet, ist wirklich abhängig vom einzelnen Schulträger, der hier Entscheidungen trifft, inwieweit das Ganze vorangetrieben wird, inwieweit das Ganze genutzt werden kann. Wenn du mich fragst, wie man das Ganze beheben könnte, dann sind bestimmte Schritte gerade auch von der Bundes- und den Landesregierungen initiiert worden. Man hat zumindest erkannt, dass wir da sehr weit zurück sind. Und man versucht gerade mit Hilfe des Digitalpakts und den darin enthaltenen Mitteln, das sind 5 Milliarden, die Schulen auf einen einheitlichen Infrastrukturstand zu bringen. Wenn wir uns die Schulen mal genau anschauen, dann ist es nicht nur das Thema Lernplattform, weil da muss ich ja überhaupt erst mal hinkommen, dazu brauche ich ein leistungsfähiges Internet, dazu brauche ich eine leistungsfähige Infrastruktur in den Schulen selber. Und beides ist auch nur teilweise vorhanden. Das heißt, wir haben Schulen, die immer noch mit einem sehr schlechten DSL-Anschluss ausgestattet sind. Wir haben Schulen, bei denen das Thema WLAN noch überhaupt keine Rolle spielt. Wir haben nicht für jeden Schüler ein Endgerät, sodass man Unterricht auch wirklich garantiert auf digitalen Medien durchführen kann. Und wie gesagt, der Digitalpakt ist ein erster Schritt, um zumindest mal die Infrastruktur auf einen möglichst einheitlichen Stand zu bringen. Der Digitalpakt selbst betrifft jetzt die Thematik Infrastruktur in der Schule, das Thema Internetanbindung wird noch über einen anderen Fördertopf geregelt. Hier sind wir aber einfach zeitlich auch sehr weit zurück. Wenn man sich anschaut, dass gerade alle Schulträger versuchen, jetzt mit diesem Digitalpakt zu arbeiten und hier was zu tun, stellt man schnell fest, dass es halt alles sehr lange dauert, dass die Anträge auch nicht ganz einfach sind. Also hier wird schon was gefordert, bis man überhaupt an das Geld kommt. Sodass das ein erster Schritt ist, aber mit Sicherheit nicht der Schritt, der dazu führen wird, dass wir gleichziehen mit anderen Ländern. Aus meiner Sicht ist immer noch nicht genügend Fokus auf dem Thema. Mit den Mitteln, die hier zur Verfügung stehen, können wir ein wenig erreichen, aber es ist immer noch nicht genug, um wirklich mit Ländern wie beispielsweise Dänemark oder UK oder auch anderen skandinavischen Ländern, die besonders weit sind, oder auch südeuropäischen Ländern in Teilen gleichzuziehen. Das heißt, die Anstrengung, die man machen muss, um die wirklich jahrelangen Versäumnisse aufzuholen, die sind enorm. Wie gesagt, auch nicht nur an Geld gebunden, sondern auch an die Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte. Man wird das Thema nur dann wirklich platzieren in den Schulen, wenn man alle Beteiligten mitnimmt. Und da ist auch noch eine ganze Menge zu tun im Bereich der Lehrerfort- und -Weiterbildung, weil das nicht, bisher zumindest, nicht Teil der Ausbildung der Lehrkräfte war und jetzt mühsam im Grunde nachgezogen werden muss. #00:16:03.1#
Maria Nestroi: Thomas und Stefan, dazu habe ich einen provokanten Snack in meiner Lunch-Box von Sascha Lobo. Er sagte: „Deutschland ist ein Digital Failed State“, also sozusagen ein gescheitertes Land. Jedenfalls gemessen an seinen Möglichkeiten. Wir leiden unter einem Funktionier-Fetisch. Solange alles läuft wie gewohnt, gilt jede Veränderung als potenzielle Bedrohung. Thomas, was sagst du, lässt sich das auch auf das Schulsystem in Deutschland beziehen? #00:16:30.4#
Thomas Jordans: Ja, da kann ich voll zustimmen. Es ist unheimlich schwierig, Veränderungen in unserem Schulsystem herbeizuführen. Das hat viele Gründe. Das hat was damit zu tun, dass Lehrer in einem Beamtensystem größtenteils immer noch arbeiten, was einen gewissen Enthusiasmus voraussetzt, um Neues machen zu wollen. Das soll aber keine Lehrerschelte sein. Natürlich werden die Lehrer auch alleingelassen mit dem System. Es ist auch unheimlich schwierig, Lehrpläne in Deutschland zu verändern. Bis wir ein neues Curriculum haben, also wirklich den Lehrplan, braucht es immer unheimlich viel Zeit, bis sich die Verantwortlichen abgestimmt haben, wer denn jetzt was machen soll. Also finanzieren die Länder die Lehrer-Laptops oder finanzieren die Städte die Lehrer-Laptops? Wir verfangen uns ein wenig in diesem Föderalismus und in diesen Strukturen und sind dadurch extremst schwerfällig an einigen Stellen. Es funktioniert nur da, wo wir sehen, dass Menschen Entscheidungen treffen, weil sie es als ein wichtiges Thema erachten. Also wenn ein Bürgermeister das Thema Bildung für seine Kommune auch als eine Art Wirtschaftsförderung begreift und sagt, wir stecken da jetzt Mittel rein, um unsere Kommune zukunftsfähig zu machen, und es ist uns egal, ob wir eigentlich dafür jetzt zuständig sind, die Lehrer auszubilden oder nicht, sondern wir machen es einfach, dann sehen wir, funktioniert es. Aber in diesem Zuständigkeits-Dschungel, den man im Bildungssektor hat, behindern wir uns teilweise wirklich selber. #00:18:12.6#
Stefan Schmugge: Thomas, du hast das Stichwort verschiedene Bundesländer vorhin ja schon angesprochen. Jedes einzelne Bundesland hat seine individuelle Strategie, wie sie mit dem Thema Digitalisierung von Schulen umgeht. Die einen haben Lernplattformen, die anderen haben vielleicht auch schon Endgeräte für die Schüler zur Verfügung, andere machen immer noch Arbeitszettel, die sie an E-Mail-Adressen schicken, die dann ausgedruckt, bearbeitet und zurückgeschickt werden müssen. Also eine unterschiedlichste Variante, wie auf die aktuelle Situation reagiert wird. Die einen bieten es eben an, die anderen bieten es mehr oder weniger an. Wäre ein gemeinsames Konzept für das ganze Thema digitale Bildung an Schulen nicht viel besser für alle, und wäre es nicht auch einfacher umzusetzen, wenn man das ganzheitlich macht? #00:19:00.6#
Thomas Jordans: Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher. Und ich betrachte das jetzt auch ein bisschen aus unserer Brille als Mittelständler. Wir sehen beispielsweise das Thema Länderlösungen oder Bundeslösungen im Bereich der Lernplattformen sehr kritisch. Wir haben solche Lösungen, die sind fertig, die sind funktionsfähig, die sind erprobt. Neben uns gibt es natürlich auch noch ein paar wenige andere Hersteller, die ähnliches auch fertig in der Tasche haben. Auch hier bin ich der Meinung, dass durch die, in Anführungszeichen, „gewollte“ Souveränität der Länder teilweise Digitalisierung verzögert oder verhindert wird, anstatt sie zu unterstützen. Man kann natürlich sagen, es ist nicht ganz falsch, wenn Länder sich dem Thema widmen, aber wenn wir hier wirklich schnell vorankommen wollen, glaube ich, kann man auch mal das Vertrauen in Unternehmen setzen, die das seit vielen, vielen Jahren in Schulen machen, die eine ganze Menge Erfahrung haben, die in der Regel auf Standards aufsetzen, wir beispielsweise auf Industriestandards, was ja auch gar nicht so schlecht ist, wenn die Kinder schon in der Schule lernen, was sie später im Berufsalltag dann auch brauchen. Insofern, ja, das ist so eine Frage, die man so und so beantworten kann. Aber ich glaube, der Föderalismus ist nicht ganz verkehrt, es gibt durchaus die Eigenheiten in den Ländern, aber man sollte vielleicht weniger Staat an der Stelle machen und mehr auch die Wirtschaft, die sich diesem Thema widmet, unterstützen, weil hier einfach schon Lösungen da sind und das Thema dann auch schneller gehen kann. Ich meine, ich will jetzt nicht den BER als Vergleich bringen, aber da hat es auch was länger gedauert. Und teilweise ist das auch bei den Lösungen, die die Länder versuchen selber herbeizuführen, so, teilweise wenig erfolgreich. Und insofern, glaube ich, ist das ein Punkt, den man berücksichtigen könnte aus politischer Sicht, um hier schneller voranzukommen und das Thema in den Schulen auch wirklich zu platzieren und dann auch zum Leben zu erwecken. #00:21:21.1#
Stefan Schmugge: Du hast es angesprochen, Thomas, es gibt bereits Lösungen, auf die man aufsetzen könnte. Es gibt wahrscheinlich auch verschiedenste Angebote und Plattformen. Jetzt würde mich noch interessieren: Wer bewertet denn am Ende die Fragestellung, welches Angebot, welche Plattform, welcher Online-Zugang und so weiter am besten geeignet ist und sucht die aus? #00:21:43.1#
Thomas Jordans: Ja, das ist auch eine sehr schwierige Frage. Jetzt könnte man böse sagen, man kann einem Blinden schlecht Farben erklären. Das ist aber wirklich böse, denn natürlich gibt es aus meiner Sicht im Bildungssektor sehr viele Leute, die sehr IT-affin sind, die sich schon intensiv mit den Themen beschäftigt haben. Ich glaube, die Praxis und die Lehrer, die IT-affin sind, sind diejenigen, die am besten beurteilen können, ob bestimmte Produkte zu ihrem Lernkonzept passen. Und Lernkonzepte in Deutschland sind sehr unterschiedlich, Medienkonzepte sind sehr unterschiedlich, insofern glaube ich, sind schon die Schulen beziehungsweise die Lehrerinnen und Lehrer die Entscheidungsträger oder diejenigen, die hier zumindest mit einbezogen werden sollten. Jetzt kann man auch sagen, natürlich sind die Fachberater, die jeweiligen Ministerien noch im Spiel, aber letztendlich wird die Praxis entscheiden, was funktionable Lösungen sind, die dem Alltag gerecht werden, die wirklich unterstützen im Unterricht, die wirklich Funktionalitäten bieten, die dann auch dazu führen, dass Digitalisierung einen Platz in der Schule hat. Und da sehen wir immer wieder, dass ich mit meiner Meinung gar nicht so falsch liege, dass es häufig eben die Produkte der Hersteller sind, die sich schon lange mit dem Thema beschäftigt haben. #00:23:15.7#
Stefan Schmugge: Thomas, lass uns doch mal über etwas sprechen, was du vorhin schon mal leicht angesprochen hast, nämlich das Thema Digitalpakt Schule. Der Bund hat sich durch eine Gesetzesänderung im letzten Jahr einfach mal so über die Bildungshoheit der Länder hinweggesetzt und unterstützt jetzt durch diesen Pakt die Länder und Gemeinden durch Investitionen für digitale Bildungsinfrastruktur. Das Ganze seit Mai 2019, wurde bereitgestellt mit insgesamt 5 Milliarden, und nach den Schulschließungen durch, Sie wissen schon wodurch, 2020 gab‘s noch mal 1,5 Milliarden dazu. Für so Dinge wie IT-Administration, Tools zur Erstellung digitaler Inhalte, mobile Leitgeräte, Smartboards und so weiter und so fort. Interessanterweise wurde aber nur ein sehr kleiner Teil bisher davon abgerufen, nämlich genau 15,7 Millionen. Im Vergleich zu den 6,5 Milliarden ist das wirklich extrem klein. Jetzt lass uns mal darüber sprechen, was glaubst du, woran das liegt? Was ist der Grund für diese minimalen Abrufe aus dem Digitalpakt Schule? #00:24:24.1#
Thomas Jordans: Ja, Thema Digitalpakt, warum ist der so kompliziert? Er ist teilweise kompliziert. Die 5 Milliarden sind gekoppelt für die Schulträger und Schulen an bestimmte Voraussetzungen. Deshalb sind auch aus diesem Paket sehr wenig Mittel bisher abgerufen worden. Da komme ich gleich noch mal drauf. Die anderen Pakete, nämlich die Leihgeräte für Schüler, die Geräte für Lehrer, die Administrations-Themen, die sind an recht wenig Bedingungen geknüpft und können von den Schulträgern sehr schnell abgerufen werden, was gerade auch in einem großen Umfang passiert. Beim Digitalpakt selber ist die Voraussetzung für das Abrufen der Gelder ein technisch-pädagogisches Konzept, was auf einem Medienkonzept der Schulen fußt. Das heißt, bevor ich überhaupt dieses Geld abrufen oder beantragen kann als Schulträger, muss die Schule zunächst mal ein Konzept erstellen, wie sie im Unterricht mit Medien arbeiten möchten. Der Schulträger selber muss das dann in ein technisch-pädagogisches Konzept packen. Das muss entsprechend beantragt werden und wird dann noch von den jeweiligen zuständigen Stellen geprüft, ob es denn den Anforderungen des Digitalpakts entspricht. Insofern ist das auch für die Beteiligten nicht so ganz einfach, weil teilweise wissen die Schulen gar nicht, weil sie ja die Möglichkeiten gar nicht kennen, was sollen sie denn jetzt beantragen? Die Schulträger sind auch, nicht nur personell, auch teilweise vom Know-how überfordert. Und insofern, es sind, glaube ich, nicht 15,7 Millionen, es sind mittlerweile doch schon 70 Millionen, die abgerufen wurden. Aber trotzdem ist das natürlich schleppend. Ich glaube, dass man das einfacher machen muss. Wenn Schulen wirklich schnell und auch Schulträger in den Genuss kommen sollen, diese Mittel für Digitalisierung der Schulen zu verwenden, dann muss man die Beantragung einfacher machen. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass das Ganze Hand und Fuß haben soll. Es gab schon diverse Fördermaßnahmen, auch in der Vergangenheit, ob das jetzt das Thema Konjunkturpaket war oder was auch immer, die völlig versandet sind oder in sinnlose Mittel investiert wurden, da wurden dann Endgeräte gekauft, mobile beispielsweise, obwohl es gar kein WLAN gab. Das ist natürlich nicht schlecht, dass man das jetzt konzeptionell anders aufsetzen will. Aber es fehlt halt die Unterstützung. Ist zum Beispiel ein Bereich, den wir sehr intensiv gerade für Schulträger auch durchführen. Also wir machen Beratung, was braucht ihr, was sind die notwendigen Schritte, um hier wirklich Erfolg zu haben? Und man kann das ganz einfach zusammenfassen: Digitalisierung in Schule braucht 5 Schritte. Das ist einmal eine passende Infrastruktur zur Medienkonzeption, sprich, es muss je nachdem, was ich denn machen will, eine entsprechende Bandbreite da sein. Es muss professionelles WLAN da sein. Wenn ich serverbasiert arbeiten will, müssen die Server so konzeptioniert sein, dass sie für die Anforderungen und Anzahl der Endgeräte passen. Ich brauche Lösungen, um das Ganze zu managen. Ich brauche Unterstützung für die Lehrerinnen und Lehrer im Bereich der Unterrichtssteuerung. Ich brauche Mittel, um Kommunikation, Zusammenarbeit, egal an welchem Ort darzustellen. Und ich brauche eben, fünftens, die Fort- und Weiterbildung, damit das Ganze funktionieren kann. Da die Schulen aber auch alle unterschiedliche Anfangsstände haben, ist das eben nicht pauschalisierbar, sondern immer ein individueller Prozess. Die eine Schule hat schon WLAN, die andere hat es noch nicht. Die eine Schule hat schon ein vernünftiges Managementsystem für ihre IT, die andere hat es noch nicht. Das heißt, ich muss wirklich individuell pro Schule, pro Schulträger schauen, wie ist der aktuelle Sachstand, und muss darauf aufbauend die Mittel beantragen. Hinzu kommt, dass das dann noch mal auch wieder von den Ländern unterschiedlichst interpretiert wird. Also nicht jedes Land lässt die gleichen Dinge in der Ausschreibung oder in der Beantragung zu. Das ist wieder ein Flickenteppich, wo Land 1 bestimmte Dinge im Bereich der Infrastruktur unterstützt, dann im Bereich der Lernplattform wieder nicht. Also das ist nicht so ganz einfach, sich da durch zu hangeln, und insofern ist das nachvollziehbar, dass die Mittel eben nur so schleppend abgerufen werden. #00:29:16.9#
Stefan Schmugge: Jetzt bist du ja mit deinem Unternehmen da direkt am Puls der Zeit, hast viel Erfahrung und kannst wahrscheinlich auch den ein oder anderen Tipp oder den ein oder anderen Trick raushauen, wie man schneller zum Ziel kommen kann. Also zum Beispiel zur Bewilligung von Mitteln oder zur Freigabe von Mitteln oder auch Tipps und Tricks im Umgang mit diesem Digitalpakt Schule. #00:29:42.4#
Thomas Jordans: Ich kann allen Beteiligten einfach nur empfehlen, sich Unterstützung zu holen. Digitalisierung an Schule wird nur durch Professionalisierung funktionieren. Das heißt, niemand wird das, glaube ich, ob jetzt Schulträger oder Schule, völlig allein stemmen können, sondern es macht durchaus Sinn, sich entweder in Form von Beratern, gerne auch in Form von uns, da Unterstützung zu holen, sich beraten zu lassen, sich zeigen zu lassen, welche Möglichkeiten da sind, sodass dann letztendlich auch ein Ergebnis herauskommt, was dann im Alltag brauchbar ist. Was als Schwierigkeit hinzukommt, selbst wenn wir diesen Weg gegangen sind und die Fördermittel umgesetzt wurden, dann werden noch nicht alle Schulen da sein, wo sie eigentlich hinsollen. Wenn man mal ganz gießkannenartig diese 5 Milliarden durch die Anzahl der deutschen Schulen teilt, dann sind das pro Schule zwischen 100.000 und 120.000 Euro, die zur Verfügung stehen. Dafür kann man aber eine Schule nicht vollständig so ausstatten, wie es eigentlich vielleicht gewünscht ist. Damit wird man in einigen Schulen gerade mal dafür sorgen können, dass eine vernünftige strukturierte Verkabelung da ist, dass ein professionelles WLAN da ist, aber damit wird man eben nicht alles finanzieren können. Insofern braucht man hier auf jeden Fall eine Fortführung dieses Themas. Und selbst wenn alles da ist, habe ich immer noch das Problem, dass ja die Schule nicht von heute auf morgen digitalisiert ist, oder der Unterricht. Wir sehen immer wieder, dass Digitalisierung von Unterricht und Schule ein Prozess ist, der aus der Schule heraus auch selbst kommen muss. Ein Tipp ist hier, auch für die Schulleiter vielleicht, sich mal eine Art Taskforce aus IT-affinen Kolleginnen und Kollegen zu bauen, die sich dem Thema widmen, die für die gesamte Schule Konzepte und Lösungen entwickeln, wie die Medien im Unterricht eingesetzt werden sollen, um das von da aus dann zu verbreiten. Und aus meiner Erfahrung braucht eine Schule drei bis vier Jahre, bis wir wirklich von einer vollständig, sagen wir mal, na, digitalisierten Schule will ich gar nicht sagen, das ist das falsche Wort, sondern von einer Schule sprechen können, die souverän mit den vorhandenen Mitteln arbeiten kann. #00:32:15.5#
Maria Nestroi: So! Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte schon wieder einen kleinen Snack vertragen. Ich habe hier zur Auflockerung eine Weisheit von Dieter Hildebrandt: „Bildung kommt vom Bildschirm. Wenn es vom Buche käme, heißt es Buchung.“ Ein kleiner Witz. Spaß beiseite. Ich habe noch ein richtiges Zitat von John F. Kennedy für euch: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.“ Thomas, was sagst du dazu? Trifft doch zu, oder? #00:32:43.4#
Thomas Jordans: Ja, das trifft es ganz genau. Vor allen Dingen ein Land wie unseres, glaube ich, sollte sehr viel stärker auf Bildung setzen. Ich vergleiche das immer mit einem Produktionsprozess. Das klingt vielleicht komisch, aber die Schule ist ein Produktionsprozess, am Ende kommen Schüler heraus, mit mehr oder weniger Bildung. Dummerweise stellt man bei diesem Produktionsprozess eben erst nach vielen, vielen Jahren fest, wenn was schiefgelaufen ist. Insofern ja, ganz wichtiger Punkt. Und wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen, und das Thema ist halt eins, dann müssen wir mehr in diesen Bereich investieren und mehr Fokus setzen auf eine gute Ausbildung unserer Kinder. #00:33:35.8#
Maria Nestroi: Thomas, da bin ich absolut deiner Meinung. Und ich würde direkt noch mal anknüpfen und vielleicht noch mal einen Schritt zurückgehen. Und zwar: Was unterscheidet denn jetzt eigentlich die digitale Schule von der, die wir bisher kennen, also diesem klassischen Frontalunterricht? Und was muss aus deiner Sicht idealerweise anders gemacht werden? #00:33:54.2#
Thomas Jordans: Jetzt bin ich kein Pädagoge, und ich lehne mich auch ungern aus dem Fenster an der Stelle. Aber ich glaube, Technik macht nur dann Sinn, wenn sie Prozesse optimiert und wenn sie Prozesse verbessert. Wenn wir also im Vergleich zur Tafel und zur klassischen Kreidetafel und zum klassischen Heft mit Digitalisierung keine Verbesserung erreichen, des Unterrichts, dann ist das Ganze sinnlos. Letztendlich ist die Kreativität der Lehrer gefragt. Aber nicht umsonst sind Dinge wie Videokonferenzen auch im Business-Alltag erfolgreich, weil sie eben Dinge vereinfachen. Ich mach mal ein Beispiel. Wenn ich früher mit einer Klasse einen Professor besuchen wollte, der einen sinnvollen Input zu meinem aktuellen Unterricht liefern kann, dann musste ich mit den Kindern irgendwo in den Bus, musste irgendwohin fahren, und dann hatte ich die Chance, eine Viertelstunde diesen Professor zu hören, der vielleicht was zum Thema Biotechnologie erklärt hat. Wenn ich mit Video Conferencing arbeite, dann kann ich diesen, so nennt man das, glaube ich, externen Lernort einfach per Videokonferenz in meinen Unterricht reinholen, diesen Professor eine Viertelstunde den Kindern mal ein paar aktuelle Dinge erklären lassen. Und dann, glaube ich, zeigt sich, dass Digitalisierung Sinn macht, weil ich den Unterricht einfach attraktiver, kreativer gestalten kann. Ich kann auch Kinder einfacher mitnehmen. Ich kann, wie gesagt, Prozesse vereinfachen. Homeschooling ist ein Thema, ob das jetzt krankheitsbedingt oder warum auch immer passiert. Das Arbeiten an jedem Ort ist aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt, dass Schüler auch die Möglichkeit haben, nachmittags untereinander zu kommunizieren und zusammen zu arbeiten. Dass man vielleicht ganz kleine Vorteile mitnimmt, dass ich in Zukunft vielleicht nicht mehr einen Rucksack von 40 Kilo mit mir herumschleppe als Schüler, sondern ein Rucksack, wo vielleicht noch ein mobiles Endgerät drin ist. All das sind so Kleinigkeiten. Letztendlich liegt es aber daran, auf Lehrer- und Lehrerinnen-Seite den Unterricht damit attraktiver zu gestalten, aktuellere Inhalte einzubringen und die Kinder eben auch auf die Gesellschaft vorzubereiten. Auch hier vielleicht noch mal ein Beispiel. Ich kenne das noch aus meinem Deutschunterricht, dass man Tageszeitungen verglichen hat, Boulevardblätter und Zeitungen mit einem gewissen Qualitätsanspruch. Das findet heute in vielen Schulen immer noch genauso statt wie zu meiner Schulzeit. Was bringt das aber den Kindern, wenn sie nicht in aktuellen Medien wie dem Internet in der Lage sind zu beurteilen, ist das Fake News oder ist das kein Fake News? Ein Internetangebot kann genauso seriös rüberkommen wie eine Qualitäts-Tageszeitung in Papier, trotzdem Fake News sein. Das war früher alles viel einfacher. Und hier, glaube ich, ist es wichtig, dass Kinder lernen, damit umzugehen. Insofern, ja, ein wichtiger Punkt. #00:37:12.7#
Stefan Schmugge: Vielen Dank für diese Bilder, Thomas. Ich bin ein absoluter Fan von, Bilder im Kopf erzeugen. Das erste Bild, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht, ist diese Fabrik, wo auf dem Fließband dann die mehr oder weniger großen Schüler am Ende vom Fließband purzeln in den Trichter des Berufssystems. Und das zweite Bild, was ich auch nicht mehr aus dem Kopf kriege, ist der kleine Schüler, der mit seinem 40-Kilo-Ranzen durch die Gegend rennt. Also von daher vielen Dank! Ich möchte gerne noch ein Bild mit dir diskutieren, was ich jeden Tag live und in Farbe zu Hause mitbekomme. Alle die Zuhörerinnen und Zuhörer, die Kinder haben, die wissen, wovon ich spreche. Die tägliche Frage: Papa, wie lange darf ich denn heute am Handy zocken? Nicht Lernen, sondern Zocken. Ich frag mich ja immer als Papa: Kann man das? Darf man das? Muss man das unterbinden? Oder kann man das irgendwie kombinieren mit Lernen? Jetzt frage ich mich, ist da ein Widerspruch in diesem Thema digitales Lernen, digitale Schule und Medienzeit? Was glaubst du da? #00:38:18.9#
Thomas Jordans: Ich kenne das Problem genauso. Dadurch, dass ich ja auch drei Kinder habe, kriege ich diese Frage auch jeden Tag oder muss mich dieser Frage jeden Tag stellen. Ich persönlich glaube, dass man das Medienverhalten der Kinder schon lenken sollte. Also ich will jetzt keine Produktnamen nennen, aber der Medienkonsum, wenn man ihn den Kindern alleine überlässt, kann schon durchaus Überhand nehmen und ist aus meiner Sicht auch, wenn es jetzt ums reine Zocken geht, um mal bei dem Begriff zu bleiben, nicht wirklich förderlich. Das, was man feststellt, die Attraktivität, die man im ersten Moment vielleicht wahrnimmt, wenn ich jetzt digital arbeite, verliert ganz, ganz schnell bei Schülern, und das sieht man auch in Studien, den Reiz. Natürlich fühlen die sich sehr viel mehr abgeholt, wenn sie eben nicht mit Papier und Bleistift arbeiten sollen, sondern eben mit multimedialen Arbeitsmitteln, ob das jetzt das Tablet ist oder was auch immer, der 3D-Drucker und was es sonst noch gibt. Aber irgendwann stellen sie fest, es geht doch ums Lernen. Und das ist schon ganz spannend, dass man das dann auch eher wieder so als Alltagsthema auffasst. Ob es irgendwann dann ganz langweilig wird, das wage ich nicht zu beurteilen, aber es tritt doch der Alltag des Lernens auch mit digitalen Werkzeugen ein, wenn sie denn eben nicht ganz neu in der Schule sind, sondern erprobt sind. Insofern ganz klares Statement von mir: Das Gaming, das Zocken ersetzt nicht die Medienbildung und die Medienbildung, wenn sie denn stattfindet und das Arbeiten mit digitalen Werkzeugen, wie gesagt, ist durchaus ein Anreiz, aber langfristig geht’s um Lernen. Und gut, wir kennen uns alle selber noch, Lernen hat nicht immer Spaß gemacht. Das ist auch altersabhängig. Je kleiner, desto begeisterter, je älter, desto weniger. Oder vielleicht kommt das dann auch irgendwann wieder. Aber das wäre so meine Bewertung von diesem Thema. #00:40:34.7#
Stefan Schmugge: Danke für deinen Input. Das hilft mir, dass ich da nicht alleine bin mit der Geschichte. Jetzt kommen wir gerne noch mal zu einem weiteren Thema, was uns beide ja auch vereint, nämlich das Thema Lehrer. Ich als doppelter Lehrersohn habe das ein oder andere Gespräch mit meinen Eltern zu dem Thema Aus- und Weiterbildung für die Lehrkräfte. Wir haben angesprochen Digitalisierung, der Wandel setzt ein, auch in Schulen, zwar eher langsam, aber dafür irgendwann stetig. Und jetzt stelle ich mir immer die Frage: Werden die Lehrer ausreichend weitergebildet und ausgebildet mit diesen neuen Kompetenzen, um diese Angebote, die dann da kommen, nutzen zu können und auch vermitteln zu können? Vielleicht kannst du uns da einen kleinen Einblick geben. #00:41:22.3#
Thomas Jordans: Ja, auch ein schwieriges Thema. Zuständig für die Lehrerfortbildung sind eigentlich die Länder. Lehrerinnen und Lehrer sind Angestellte der jeweiligen Länder. Es bewegt sich etwas, aber es ist immer noch deutlich zu wenig. Nicht nur in der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, die jetzt im aktiven Schuldienst sind, sondern auch bei der Grundausbildung der Lehrkräfte fehlt meiner Meinung nach immer noch ein wirklich umfassendes Konzept, sodass das mit Sicherheit noch ein ganz wichtiger Baustein ist, an dem man arbeiten muss. Man wird auch hier wahrscheinlich andere Lernmethoden, wo Digitalisierung dann auch wieder helfen kann, einführen müssen. Es ist unheimlich schwierig für eine Schule oder einen Schulleiter, ein gesamtes Kollegium oder Teile des Kollegiums tageweise auf Fort- und Weiterbildung zu schicken. Ganz einfach, weil das Unterrichtsausfall bedeutet. Wir haben eh schon nicht ausreichend Lehrer, es werden Lehrer händeringend gerade in bestimmten Fächerkombinationen gesucht. Sodass ich glaube, dass man auch die Lehrerfort-und-Weiterbildung modernisieren muss. Und auch hier können digitale Werkzeuge unterstützen, ob das eben in Form von Webcasts ist, eLearning, also selbstgesteuerten Prozessen, ob das in einem Teamprozess passiert, wo sich Teile eines Kollegiums oder Fachbereiche quasi mit Hilfe von Externen in kleinen Schulungshäppchen selber fortbilden. Es muss aber passieren und es passiert derzeit zu wenig. Wie gesagt, ich glaube, organisatorisch kann man es wieder mit Digitalisierung verbessern und lösen, aber es muss definitiv gehäufter stattfinden. Weil das sehen wir ganz stark, Lehrerkollegien bestehen in der Regel aus drei Gruppen. Wir sehen immer einen Anteil von 10 bis 20 % IT-affinen Lehrern, die wirklich mit Werkzeugen im Bereich der Medien und Digitalisierung umgehen können. Wir sehen immer noch einen ganz großen Teil, 40 bis 60 %, die sich hier nicht sicherfühlen im Umgang mit dem Thema. Und leider auch immer noch ein Anteil kompletter Verweigerer zu dem Thema, die man erst einfangen wird, wenn der Rest schon damit arbeitet und der Druck entsprechend hoch ist aus dem Kollegium, aus der Schülerschaft und der Elternschaft. Das ist, glaube ich, noch ein langer Weg. Und auch die Zahlen zeigen auf, dass es nur ein ganz geringer Anteil von Lehrerinnen und Lehrern ist, die heute schon wirklich intensiv das Thema für ihren Unterricht nutzen. Und wenn wir wollen, dass nicht nur 10 bis 20 % der Schülerinnen und Schüler einen digitalen Unterricht oder digital gestützten Unterricht genießen, dann, wie gesagt, ist das Thema Fortbildung ein entscheidendes, nachdem die Infrastruktur dafür geschaffen wurde. #00:44:34.5#
Maria Nestroi: Thomas, denkst du, dass Lehrer IT als verpflichtenden Baustein oder einen verpflichtenden Bestandteil in ihrer Ausbildung haben sollten? #00:44:45.1#
Thomas Jordans: Ja, das ist absolut notwendig. Ich glaube auch gar nicht, dass es an den Lehrern selber liegt oder an dem Willen liegt, das zu tun. Die Angebote fehlen. Ich kenne ganz, ganz viele engagierte, enthusiastische Lehrer, die einen ganz tollen Unterricht machen, ob klassisch, also Kreide, Tafel, Stift, Papier oder digital gestützt. Und es liegt nicht daran, dass die Lehrer nicht wollen. Das sind wirklich nur ein ganz kleiner Anteil, die da vielleicht verweigern. Aber es fehlt an der Unterstützung und es fehlt auch ganz eindeutig an den Angeboten, sodass, wie gesagt, hier noch eine ganze Menge Arbeit drinsteckt. #00:45:28.5#
Stefan Schmugge: Danke noch mal Thomas für diesen Ausblick in den Teil Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern, und dass das Ganze nicht unbedingt ganz so einfach ist, wie der Außenstehende sich das vorstellt. Ich glaube, alle hier in dem Podcast sind sich einig, dass das Thema digitale Schule alternativlos ist und besser früher als zu spät für alle Schülerinnen und Schüler Realität werden muss. Ich kann mir vorstellen, und das höre ich auch von der Rektorin an der Schule meiner Tochter, dass sich viele Schulen aber die Frage stellen: Wie denn eigentlich? Wo fange ich an? Wie sieht mein Fahrplan aus? Und wo höre ich gegebenenfalls irgendwann auf? Hast du vielleicht für uns und die Hörerinnen und Hörer einen sinnvollen Aktionsplan parat? #00:46:18.6#
Thomas Jordans: Ja. Ich denke, da kann man nicht den Tipp geben, aber ich kann zumindest mal ein bisschen berichten, wo wir großen Erfolg bei Schulen sehen. Und das ist natürlich ein Themenfeld, was sehr weit ist. Wichtig ist, dass man zunächst mal überhaupt mal als Schule für sich eine Art Bestandsanalyse macht. Dass man überhaupt mal feststellt, was ist die Ist-Situation, also wo sind wir bereits, was machen wir bereits? Und auf der Basis dann für sich kleine Schritte entwickelt, um das Thema zu bearbeiten. Ich habe das eben schon mal gesagt, keine Schule ist von heute auf morgen mit digitalem Unterricht gesegnet, sondern das kommt peu à peu. Und man muss das im Unterricht entwickeln, man muss das über Fortbildung entwickeln. Es muss die passende Infrastruktur dazu da sein. Ein Lehrer wird sehr schnell wieder aufhören, digital gestützten Unterricht zu machen, wenn er nicht egal wo im Schulgebäude auch auf die passende Technik zurückgreifen kann. Das ist frustrierend, und insofern, es ist wichtig, dass es funktioniert. Deshalb auch immer noch der Punkt, es muss professionalisiert werden. Wenn ich eine digitale Tafel habe und keine Kreidetafel mehr, dann darf die nicht ausfallen, dann muss die funktionieren. Also auf der einen Seite muss über Professionalisierung der IT-Technik den Lehrern die Sicherheit gegeben werden, und auf der anderen Seite muss man in kleinen Schritten diesen Weg gehen. Ausprobieren, da kann man auch mal eine Abzweigung in die falsche Richtung genommen haben und noch mal einen Schritt zurückgehen müssen. Das ist alles nichts, was man nach einem Schema F einfach abrufen kann, sondern es muss entwickelt werden, weil es bisher da relativ wenig gibt. Man kann natürlich mit Leuten reden, die es schon länger machen, das ist auch immer ein Tipp. Immer Experten dazu holen, sich möglichst viel Know-how von Menschen von außen holen, die schon länger mit dem Thema arbeiten und sich damit beschäftigen. Ich glaube, das ist eine Hilfestellung, die bei jeder Schule oder bei jedem Lehrer, jeder Lehrerin helfen kann. #00:48:34.3#
Maria Nestroi: Thomas, mich würde noch interessieren: Gibt es so eine Art Best Practice oder eine Art Vorzeigeschule, vielleicht sogar, die ihr unterstützt habt? #00:48:44.1#
Thomas Jordans: Ja, wir haben verschiedene Schulen in Deutschland, die wir als Best Practice bezeichnen würden. Jetzt ganz bei uns um die Ecke zum Beispiel das Ritzefeld-Gymnasium in Stolberg. Die haben mittlerweile eine serverlose Schule. Sind auch noch nicht ganz da angekommen, wo sie hinwollen, weil ein paar Infrastrukturthemen noch nicht gelöst sind. Aber hier gibt’s zum Beispiel die Unterstützung des Schulträgers, die Schule selber fokussiert das Thema, der Schulleiter steht komplett dahinter. Das sind so Schulen, wo man sehen kann, dass es funktioniert, wenn alle Beteiligten mitmachen und alle Beteiligten wollen. Es gibt aber auch im südlichen Raum Deutschlands schöne Beispiele. Da fällt mir jetzt spontan das Bistum Augsburg ein mit seinen Schulen. Das ist jetzt mal kein staatlicher, sondern kirchlicher Schulträger. Die auch sehr weit sind mit zentralisierten Lösungen, sowohl Cloud als auch On-Premises arbeiten. Also da gibt’s echt spannende Beispiele. Kann man auch gerne immer auf uns zukommen, vermitteln wir auch gerne solche Best Practices. Weil ich glaube, das ist das, was ich eben sagte, es gibt schon Menschen, die haben ihre Erfahrungen gemacht, die haben vielleicht auch schon ein paar Fehler gemacht, und das kann man natürlich mitnehmen und von Anfang an besser machen oder auch die Erfahrungen nutzen, die die Schulen dann im positiven Sinne gemacht haben. #00:50:14.8#
Maria Nestroi: Klingt echt superinteressant. #00:50:18.2#
Stefan Schmugge: Wir sind schon fast da, aber ich habe trotzdem jetzt ziemlich Hunger. #00:50:23.3#
Maria Nestroi: Stefan, da habe ich doch was für dich. „Bildung eröffnet uns nicht nur neue Möglichkeiten, sie ist auch eine Investition in die Zukunft.“ Das sagte Ed Markey, der US-Senator aus Massachusetts. Was denkt ihr? Wie werden die Schulen 2030 in Deutschland aussehen? #00:50:38.1#
Thomas Jordans: Tja, das ist eine schwere Frage, wie die in 2030 aussehen werden. Das sind noch zehn Jahre bis dahin. Ich sage einfach mal, was ich mir wünsche in zehn Jahren. Ich wünsche mir in zehn Jahren nicht nur ein Endgerät für jeden Schüler und Lehrer, mit dem er, egal wo er ist, arbeiten kann. Ich wünsche mir Science Pools, wo die Kinder für Projekte auf Endgeräte verschiedenster Art und Form zurückgreifen können, auf Drohnen, auf 3D-Drucker. Ich wünsche mir, dass das Thema gar kein besonderes Thema mehr ist 2030, sondern in den Alltag integriert wurde und einfach als weiteres Werkzeug verstanden wird, um Bildung besser, schneller einfacher zu machen, effizienter vielleicht. Und dass wir diese ganzen Fragen, die wir heute diskutiert haben, 2030 eben nicht mehr diskutieren müssen. Ob das so kommt, kann man schwer sagen. Wenn es so läuft wie in den letzten zehn Jahren, dann sieht‘s ein bisschen düster aus. Vielleicht haben wir aber erkannt oder die Politik auch erkannt, dass man hier viel mehr tun muss. Das Thema Investition in die Zukunft ist so ein bisschen vergleichbar mit meinem Produktionsprozess. Vielleicht haben wir ja in zehn Jahren schon die ersten Schüler, wo wir sagen können, die Produktion war erfolgreich. #00:52:07.4#
Maria Nestroi: Dann wäre ich auf jeden Fall auch gerne noch mal Schülerin. #00:52:11.3#
Stefan Schmugge: Das fände ich auch sehr spannend. Danke für das Bild. Und auch ich habe natürlich eine Idee, wie die Schulen in 2030 aussehen können. Hoffentlich dann schon so wie Thomas grad beschrieben hat, mit dem entsprechenden notwendigen Equipment und der entsprechenden digitalen Agenda im Lehrplan. Was ich aber zu Hause immer feststelle, ist, dass Kinder ja unglaublich unterschiedlich lernen. Bei meinen Kindern ist das so, meine Tochter verschlingt ein Buch nach dem anderen, da ist, glaube ich, der Weg über Buch lesen, auswendig lernen und danach wiedergeben, wie wir es heute oft schon sehen, immer noch en vogue und wunderbar funktionabel. Mein Sohn zum Beispiel, der lernt am liebsten, indem er sich Dinge vor rappt. Hört sich lustig an, ist auch so. Aber so kann er sich Dinge einfach am besten merken. Das heißt, wenn wir die Infrastruktur und die Idee in einer digitalen Schule irgendwann haben, wäre es vielleicht auch cool, wenn wir auf die individuellen Lehrbedürfnisse oder Lernbedürfnisse eines Schülers noch eingehen können. Das fände ich sehr spannend. Unsere Fahrt ist jetzt fast schon am Ende angelangt. Bevor wir dich an der nächsten Ecke, lieber Thomas, rausschmeißen und in deinen Arbeitsalltag entlassen, vielleicht noch eine persönlichere Frage: Wenn du einen Wunsch freihättest in Bezug auf das Thema digitale Schule, was würdest du dir wünschen? #00:53:28.9#
Thomas Jordans: Wenn es nur ein Wunsch ist, dann würde ich mir einfach wünschen, dass wir über das Thema einfach, weil es erledigt ist, in Zukunft nicht mehr diskutieren müssen. Das wäre, glaube ich, das, was die Idealvorstellung, die wir die ganze Zeit gesprochen haben, dann auch wirklich in Realität umsetzt. #00:53:49.1#
Stefan Schmugge: Das ist ein sehr schöner Wunsch, Thomas. Da würde ich sogar mitgehen und sagen: Da sind wir gleich zu zweit. Und vielleicht hat ja der doppelte Wunsch dann gleich mehr Wunschkraft. Vielen Dank dafür! #00:54:01.2#
Sie haben Ihr Ziel erreicht.
Maria Nestroi: Wir sind schon wieder am Ende eines spannenden Technologie-Dialogs. Vielen Dank an unseren heutigen Gast, Thomas Jordans, Geschäftsführer der AixConcept GmbH, für die äußerst spannenden Ein- und Ausblicke. So, Thomas, damit lasse ich dich auch hier aussteigen. Vielen Dank! #00:54:29.5#
Thomas Jordans: Ich danke auch. Hat Spaß gemacht. Gerne mal wieder. Bis dahin! Tschüss! #00:54:37.3#
Maria Nestroi: Tschüss! #00:54:39.0#
Stefan Schmugge: Lieber Thomas, auch von meiner Seite noch mal ein ganz herzliches Dankeschön. Und tschüss bis hoffentlich zum nächsten Mal! Liebe Road to 2030 Community, wir sind schon wieder am Ende einer spannenden Folge. Und ich weiß jetzt genau, wie sich meine Kinder nach einem sechsstündigen Schultag fühlen. Vollgepackt mit tausenden Informationen, spannend und kompetent aus dem Hause digitale Schule und Digitalisierung in Bildungseinrichtungen. Wir haben über viele, viele Themen gesprochen. Wir haben darüber gesprochen, dass eine Lernplattform alleine noch keine digitale Schule macht. Es braucht natürlich auch Infrastruktur, Services und so weiter. Wir haben darüber gesprochen, dass bisher wenig, wenig Nachbrenner oder Raketenstufen gezündet wurden in dem Bereich Digitalisierung. Und dass es sogar Unternehmen gibt, die sich genau dieses Thema als Mission gesetzt haben, dort zu unterstützen, dort zu helfen und dort das Schulsystem voranzubringen. Wir haben darüber gesprochen, dass der Föderalismus auf der einen Seite gut für unser Bildungssystem ist, auf der anderen Seite aber bezüglich Digitalisierung in Schulen vielleicht auch ein wenig hemmend. Und dass das, der Digitalpakt, der gerade entwickelt wurde, helfen soll. Wir haben über die vielen Budgets gesprochen, die dort bereitgestellt werden, und dass es teilweise etwas schwierig ist, diese abzurufen, weil die nicht nur geknüpft sind an Ausbildung und Know-how von Lehrenden und Schulen, sondern eben auch an die entsprechenden Konzepte, die dafür vorgelegt werden müssen. Denn nur in Kombination mit dem Schulkonzept, wie denn dort Digitalisierung einbezogen werden soll, können diese bereitgestellten Budgets auch abgerufen werden. Um es kurz zu sagen: Es muss einfach einfacher werden. Unser heutiger Gast, Thomas Jordans, hat dort viele, viele tolle Dinge bereitgestellt, unter anderem die sogenannten 5 Schritte, wie er glaubt, dass Digitalisierung umzusetzen ist. Das erste ist die Basis-Infrastruktur, das sind so Dinge wie Internetanschluss, Bandbreite, WLAN, Serverinfrastruktur in den Schulen. Und dann geht es weiter mit dem Thema Nummer zwei, dem Management dieser gesamten Infrastruktur. Dem Punkt drei, dem ganzen Support für die Infrastruktur, aber auch für die Lehrenden und Lehrer und den Schulen. Punkt vier: Kommunikation, um diese ganzen Themen herum. Und Punkt fünf: Die Aus- und Weiterbildung genau in diesen Themen. Wir haben am Ende noch philosophiert, was das Ganze denn bedeuten würde in Bezug auf die Bildschirme oder Medienzeit unserer Kinder. Stand heute wird die ja reguliert und entsprechend limitiert von uns Eltern, weil wir Angst haben, dass sie einfach zu viel YouTube schauen oder zu viel zocken. In Bezug auf digitale Schule in der Zukunft hat das natürlich Auswirkungen und würde bedeuten, dass dort entsprechend längere Bildschirmzeiten notwendig sind. Ein, wie ich finde, rundum spannendes Paket. Wir freuen uns sehr, wenn es euch gefallen hat, und würden uns natürlich freuen, wenn ihr in zwei Wochen wieder einschaltet, wenn es wieder heißt: Die Route ist berechnet. Ziel 2030. #00:57:55.4#
Maria Nestroi: Und wenn euch die Folge gefallen hat, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr unseren Podcast abonniert. Das könnt ihr auf Spotify, SoundCloud und der Dell Technologies Mediathek. Alle Infos dazu findet ihr in der Beschreibung. In zwei Wochen geht es dann weiter mit unserem Gast Tijen Onaran, Moderatorin, Speakerin und Gründerin von Global Digital Women, die mit uns über Digitalisierung und erfolgreiche Frauen in der Tech-Szene sprechen wird. Schaltet wieder ein, wenn es heißt, die Route ist berechnet. #00:58:27.9#