PowerVault ME5 und ME52: Warnmeldung zur Verschlechterung der sequenziellen Schreibleistung beim Erstellen einer Laufwerksgruppe

Bei der Bereitstellung einer RAID-5- oder RAID-6-Laufwerksgruppe auf SANs der PowerVault ME5-Serie wird möglicherweise das folgende Warndialogfeld angezeigt.
 

Welche Maßnahme muss der SAN-Administrator ergreifen?

Wie Sie fortfahren, hängt vom Profil der Hostanwendungen ab, die I/O-Schreibvorgänge an das SAN generieren. Erfahrungsgemäß handelt es sich bei den meisten Anwendungsschreibvorgängen um zufällige I/O-Vorgänge. Für die meisten Nutzer erfüllt diese Konfiguration ihre Storage-Anforderungen. Wählen Sie OK aus, um fortzufahren.

In Anwendungsbeispielen wie einer Anwendung, die Streaming-I/O erzeugt, z. B. zum Speichern der Aufzeichnungsausgabe von Überwachungskameras, müssen Administratoren die Anzahl der Festplatten berücksichtigen. Videodateien sind in der Regel größer als andere Anwendungsdateien. Nach dem Schreiben ist es unwahrscheinlich, dass diese Dateien an zufälliger Position geändert werden, daher ist die sequenzielle Schreibgeschwindigkeit am wichtigsten.
 

Festplattenanzahl pro RAID-Level

Die Controller weisen virtuellen Volume-Storage in 4-MiB-Seiten zu, bei denen es sich um referenzierte ausgelagerte Tabellen im Arbeitsspeicher handelt. Es kommt zu Leistungseinbußen beim sequenziellen Schreiben, wenn RAID 5- oder RAID 6-Laufwerksgruppen in einem virtuellen Pool verwendet werden und die Stripe Size der Laufwerksgruppe nicht gut mit der 4-MiB-Seite übereinstimmt.
 

• Beispiel 1: Stellen Sie sich eine RAID-5-Laufwerksgruppe mit fünf Festplatten vor. Das Äquivalent von vier Festplatten stellt die nutzbare Kapazität bereit und das Äquivalent einer Festplatte wird für die Parität verwendet (Parität wird auf alle Festplatten verteilt). Die vier Festplatten, die die nutzbare Kapazität bereitstellen, sind die Datenfestplatten und die Festplatte, die Parität bereitstellt, ist die Paritätsfestplatte. In der Praxis wird die Parität zwar auf alle Festplatten verteilt, allerdings dient dieses Konzept zur Veranschaulichung des Beispiels.

• Beispiel 2: Betrachten wir eine RAID-5-Laufwerksgruppe mit sechs Festplatten. Das Äquivalent von fünf Festplatten stellt jetzt die nutzbare Kapazität bereit. Angenommen, der Controller verwendet wieder eine Stripe Unit von 512 KiB. Wenn eine 4-MiB-Seite an die Laufwerksgruppe übertragen wird, enthält ein Stripe eine vollständige Seite, aber der Controller muss alte Daten und alte Parität von zwei der Festplatten mit den neuen Daten lesen, um die neue Parität zu berechnen. Dies wird als Read-Modify-Schreibvorgang bezeichnet und ist bei sequenziellen Workloads ein Leistungskiller. Im Grunde würde jeder Seiten-Push zu einer Laufwerksgruppe zu einem Read-Modify-Schreibvorgang führen.

Die Controller verwenden eine Stripe Size von 64 KiB, wenn keine RAID 5- oder RAID 6-Laufwerksgruppe mit einer Datenfestplatte in Zweierpotenz erstellt wird, um dieses Problem zu beheben. Dies führt zu deutlich mehr Full-Stripe-Schreibvorgängen, allerdings auf Kosten von deutlich mehr I/O-Transaktionen pro Festplatte, um dieselbe 4-MiB-Seite zu übertragen.

Die folgende Tabelle zeigt die empfohlene Festplattenanzahl für RAID 6- und RAID 5-Laufwerksgruppen. Jeder Eintrag gibt die Gesamtzahl der Festplatten und die entsprechende Anzahl von Daten- und Paritätsfestplatten in der Laufwerksgruppe an. Die Parität wird auf alle Festplatten verteilt.
 

Um eine optimale Leistung bei sequenziellen Workloads und RAID 5- und RAID 6-Laufwerksgruppen zu gewährleisten, verwenden Sie eine Datenfestplatte mit Zweierpotenz.
 

Erweiterung von Laufwerksgruppen

Nur ADAPT-Laufwerksgruppen können im virtuellen Pool-Modus erweitert werden. RAID 5- und RAID-6-Laufwerksgruppen können im virtuellen Pool-Modus nicht erweitert werden. Um die Kapazität eines virtuellen Pools zu erweitern, der vorhandene RAID-5- oder RAID-6-Laufwerksgruppen enthält, muss der Administrator genügend Laufwerke hinzufügen, um eine neue Laufwerksgruppe zu erstellen. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Festplattengruppen" im Administratorhandbuch für die Dell PowerVault ME5-Serie.

Weitere Informationen

SANs der PowerVault ME Serie verfügen über zahlreiche Konfigurationsoptionen für verschiedene I/O-Workloads. Weitere Informationen finden Sie im Whitepaper Best Practices für Dell PowerVault ME5-Storage-Systeme. 

Das Administratorhandbuchzur Dell PowerVault ME5-Serie enthält ein Kapitel zu Best Practices, in dem die folgenden Optimierungen erläutert werden.

• Pool-Einrichtung
• RAID-Auswahl
• Festplattenanzahl pro RAID-Level
• Laufwerksgruppen in einem Pool
• Tier-Einrichtung
• Multipath-Konfiguration

Der Dell Technologies InfoHub enthält eine Reihe von Best-Practice-Dokumenten, die Sie bei der Entwicklung und Implementierung der PowerVault ME-Serie als Teil Ihrer Lösung unterstützen können.