PowerEdge: Virtualisierungsrechte für Windows Server Standard und Datacenter Edition

Die Lizenz für das Windows Server-Betriebssystem (BS) umfasst seit Windows Server 2008 Virtualisierungsrechte. Mit diesen Virtualisierungsrechten kann das lizenzierte Betriebssystem mehrere virtuelle Maschinen (VMs) hosten, auf denen Windows Server ausgeführt wird, ohne dass zusätzliche Betriebssystemlizenzen für jede VM erforderlich sind. Die Anzahl der zulässigen VMs hängt von der Edition von Windows Server ab, die lizenziert wurde:

Windows Server Standard Edition: 2 VMs
Windows Server Datacenter Edition: Unbegrenzte Anzahl an VMs

Unabhängig von der Edition erfordern Virtualisierungsrechte, dass der Hostserver vollständig lizenziert ist. Die unterstützten Versionen von Windows Server verwenden zwei verschiedene Lizenzierungsmodelle:

Windows Server 2012 und 2012 R2 werden auf Prozessorbasis lizenziert. Es müssen genügend Betriebssystemlizenzen erworben werden, um jeden physischen Prozessor im Server abzudecken. Jede Lizenz deckt bis zu zwei physische Prozessoren ab, sodass ein Server mit vier physischen Prozessoren zwei Windows Server 2012 R2-Lizenzen benötigt.

Windows Server 2016 und höher werden auf Core-Basis lizenziert. Es müssen genügend Betriebssystemlizenzen erworben werden, um jeden physischen Prozessorkern im Server abzudecken. Core-Lizenzen werden in Paketen mit 2 und 16 Cores verkauft. Auf einem Server müssen mindestens 16 Cores lizenziert sein, selbst wenn der Server weniger als 16 physische Prozessorkerne hat. Beispiel: Ein Server mit 64 Prozessorkernen, auf dem Windows Server 2019 ausgeführt wird, benötigt vier Lizenzpakete mit 16 Kernen. Dies ist die einfachste Option, aber auch andere Kombinationen von Lizenzpaketen mit 16 und 2 Kernen sind ausreichend, wenn die Gesamtzahl mindestens 64 entspricht.

Wenn der Server vollständig lizenziert ist, werden die Virtualisierungsrechte wirksam.

Mit einer Datacenter-Lizenz kann ein lizenzierter Server unbegrenzt viele Windows Server-VMs hosten, ohne dass zusätzliche Lizenzen erforderlich sind. Es gibt immer noch technische Einschränkungen bezüglich der Anzahl der VMs, die auf einem einzelnen Server ausgeführt werden können.

Mit einer Standardlizenz kann ein lizenzierter Server zwei Windows Server-VMs hosten, ohne dass zusätzliche Lizenzen erforderlich sind. Wenn mehr als zwei VMs benötigt werden, können zusätzliche Standardlizenzen für denselben Server erworben werden. Zwei weitere VMs können auf dem Server gehostet werden,solange genügend Lizenzen erworben werden, um alle physischen Prozessoren oder Prozessorkerne abzudecken. Beispielsweise benötigt ein Server mit 32 Cores, auf dem die Standard Edition von Windows Server 2022 ausgeführt wird und auf dem sechs Windows Server-VMs gehostet werden, sechs Lizenzpakete für Windows Server 2022 Standard mit 16 Cores (96 = 32 * 3 = 16 * 6)aus.

Unabhängig von der Anzahl der Lizenzen, die mit einem Server erworben wurden, gibt es nur einen Windows Server-Produktschlüssel, der bei der Aktivierung des Betriebssystems verwendet werden kann. Wenn auf den VMs dieselbe Betriebssystemversion und Edition wie auf dem Host ausgeführt wird, kann dieser Schlüssel das Hostbetriebssystem und die VMs aktivieren.

Wenn Windows Server zusammen mit einem Server erworben wird, aber nicht als primäres Betriebssystem verwendet wird (wenn auf dem Server beispielsweise VMware ESXi ausgeführt wird, aber Windows Server als sekundäres Betriebssystem erworben wird), gelten die oben genannten Virtualisierungsrechte weiterhin.